Individualisierte Medizintechnik

Die zweite Maßnahme des BMBF zur bedarfsorientierten Forschungsförderung richtet sich an innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die auf dem Gebiet der individualisierten Medizintechnik aktiv sind.

Der Nationale Strategieprozesses "Innovationen in der Medizintechnik" identifizierte die individualisierte Medizin als eines jener Zukunftsfelder, von dem ein großes Potenzial zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung erwartet wird. Die Förderrichtlinie „Individualisierte Medizintechnik“ ermöglicht Innovatoren der Medizintechnikbranche hierzu einen eigenständigen Zugang.

Mit der Umsetzung dieser Handlungsempfehlung aus des Nationalen Strategieprozesses verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, einen aktiven Beitrag zur medizintechnischen Forschung und Entwicklung zu leisten, um die Patientenversorgung zu verbessern und die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems auszubauen. Gleichzeitig soll die Innovationskraft der medizintechnischen Forschung und die globale Wettbewerbsfähigkeit der Branche am Standort Deutschland gestärkt werden. Bewerben können sich industriegeführte Verbundprojekte, die risikoreiche und vorwettbewerbliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben umsetzen wollen.

Projektskizzen können bis zum 31.03.2017 beim Projektträger Gesundheitswirtschaft eingereicht werden. Die Vorlagefrist gilt nicht als Ausschlussfrist, später eingehende Projektskizzen können jedoch gegebenenfalls nicht berücksichtigt werden.

Hintergrundinformationen:

Die Einbeziehung individueller Daten des Patienten und seines Umfeldes in Diagnose, Therapie und Nachsorge bietet große Chancen für eine verbesserte Patientenversorgung. Eine stärkere Individualisierung von Behandlungsmethoden und medizintechnischen Produkten kann das klinische Personal in der Wahl eines Therapieansatzes und den Patienten im Hinblick auf seine Gesundung und Gesunderhaltung entscheidend unterstützen. Dies kann z.B. zur Herstellung spezieller Endoprothesen führen, die mit einer individuellen, für den Patienten ausgewählten Arzneimittel-Kombination beschichtet sind. Andere Beispiele sind IT-unterstützte, personalisierte Medikamentenabgabesysteme oder individuell ergonomisch angefertigte Implantate und chirurgische Instrumente auf Basis von Bilddaten des Patienten.

Die Fördermaßnahme richtet sich an industriegeführte, risikoreiche und vorwettbewerbliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Form von Verbundprojekten. Diese Vorhaben müssen der individualisierten Medizintechnik zugeordnet und für die nachhaltige Stärkung der beteiligten Unternehmen am Markt von Bedeutung sein. Gesucht sind medizintechnische Lösungen, die durch Individualisierung einen Mehrwert innerhalb der Versorgungskette Diagnose – Therapie – Nachsorge bzw. Rehabilitation erbringen und einen Beitrag zur Steigerung der Effizienz oder der Effektivität der Patientenversorgung erwarten lassen. Im Gegensatz zur Förderrichtlinie „Individualisierte Medizin“ stehen in dieser Bekanntmachung nicht die molekularbiologischen Größen und Biomarker im Vordergrund. Die individualisierte Medizintechnik stützt sich auf die Messwerterfassung und -nutzung physiologischer, chemischer, physikalischer und primär nicht-molekularer biologischer Größen.

Im zweistufigen Förderverfahren sind zunächst dem Projektträger Gesundheitswirtschaft, Bereich Medizintechnik im VDI Technologiezentrum GmbH in Berlin, Projektskizzen vorzulegen. Die Vorlagefrist für die erste Ausschreibungsrunde wurde um einen Werktag verlängert und endet am 31.03.2017. Auf der Grundlage der in der Bekanntmachung des BMBF konkretisierten Bewertungskriterien werden die für eine Förderung geeigneten Projektideen ausgewählt. Die eingereichten Projektvorschläge stehen untereinander im Wettbewerb. Das BMBF behält sich vor, sich bei der Förderentscheidung unter Verwendung der eingereichten Unterlagen durch unabhängige Experten beraten zu lassen.

Ausführliche Informationen zur Fördermaßnahme finden Sie in der Bekanntmachung des BMBF:

https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1286.html